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Getriebegehäuse (Tutorial) |
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Dieses Kapitel nutzt einige Funktionen, die nur in CAD6studio und/oder CAD6industrie verfügbar sind!
InhaltBei der Zeichnung des Getriebegehäuses soll Ihnen das Generieren von komplexen und verschachtelten Flächen erläutert werden. Es wird der sinnvolle Einsatz von Ebenen gezeigt, um eine Zeichnung übersichtlich zu halten. Ebenen werden genutzt, um bereits fertige Zeichnungsteile auszublenden.
EinstellungenGrundlage für die Einstellungen zur Zeichnung des Getriebegehäuses ist wiederum Tutorial.mkd.
Ihre Zeichnung wird im Format DIN A4 Hochkant angelegt. Die Einstellungen brauchen also nicht verändert zu werden. Allerdings werden weitere Ebenen benötigt. Mit dem Befehl Verwalten > Ebenen > Editieren ändern Sie den Namen der Ebene "Zeichnung" mit dem Taster "Name..." in "Innere Gehäusewand" und legen mit dem Taster "Neu..." eine weitere Ebene mit der Bezeichnung "Äußere Gehäusewand" an. Wählen Sie die Ebene "Innere Gehäusewand" und verlassen den Dialog mit dem Taster "Aktivieren".
Beginnen Sie die Zeichnung mit zwei Hilfskonstruktionsgeraden, die vertikal und horizontal durch die Blattmitte gelegt werden (Konstruieren > Hilfskonstruktion Endloslinie > Horizontal und Konstruieren > Hilfskonstruktion Endloslinie > Vertikal). Für die genaue Positionierung der Geraden sorgt die direkte Koordinateneingabe mit F8 (EINGABE). Als Koordinaten können hier für die horizontale Gerade die y-Koordinate (_su+_so)/2 und für die vertikale Gerade die x-Koordinate (_sl+_sr)/2 angegeben werden.
Die Mittelpunkte der inneren Gehäusekreise haben einen Abstand von 66,5 mm. Um die Mittelpunkte präzise zu bestimmen, legen Sie ausgehend von der Horizontalen jeweils eine Hilfskonstruktionsparallele im Abstand von 33,25 mm nach oben und unten an. In den so entstandenen Schnittpunkten mit der vertikalen Hilfskonstruktionsendloslinie befinden sich nun die Mittelpunkte der Kreise. Nach der Wahl des Stiftes "0,5 mm\Volllinie" legen Sie die beiden Kreise mit einem Durchmesser von 56 mm (Zeichnen > Kreis > Mitte - Punkt auf Kreis) an. Aktivieren Sie zum Fangen des Mittelpunktes den Fangmodus "Hilfskonstruktion" (siehe Bild 1).
Bild 1
Für die Kontur um die beiden Kreise werden zunächst zwei konzentrische Hilfskonstruktionskreise mit einem Durchmesser von 75 mm um die bereits vorhandenen Kreise angelegt. Verwenden Sie dazu den Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Kreis > Konzentrisch und geben Sie den neuen Radius über die Taste F8 (EINGABE) ein (Bild 2).
Bild 2
Um das Zentrum des dritten an der Kontur beteiligten Kreises zu ermitteln, legen Sie von der vertikalen Mittelsenkrechten eine Hilfskonstruktionsgerade nach links mit dem Abstand 42,0 mm an (Konstruieren > Hilfskonstruktion Endloslinie > Parallele, numerisch). Eine weitere Hilfskonstruktionsparallele im Abstand von 42,5 mm von der horizontalen Hilfskonstruktionsendloslinie durch den Mittelpunkt des oberen Kreises legt den Mittelpunkt des dritten Kreisteils fest. Legen Sie in diesem Mittelpunkt einen Hilfskonstruktionskreis mit dem Radius 16 mm an. Außerdem können Sie bereits zwei parallele Hilfskonstruktionsgeraden im Abstand von 6,5 mm rechts und links von der Mittelsenkrechten anlegen. Diese beiden Linien bestimmen den Abstand im Übergangsstück von der inneren zur äußeren Wand (siehe Bild 3).
Bild 3
Die Hilfskonstruktionskreise sind untereinander auf der linken und rechten Seite der inneren Kontur jeweils mit Kreisbögen mit dem Radius 6 mm verbunden. Diese Kreisbögen werden nun der Zeichnung mit dem Befehl Zeichnen > Kreisbogen > Radius - Objekt - Objekt hinzugefügt. Nach Eingabe des gewünschten Radius identifizieren Sie jeweils die betroffenen Hilfskonstruktionskreise und klicken dann in dem Objektauswahlfenster solange auf den Taster "Vorwärts", bis das gewünschte Teilkreiselement auf dem Bildschirm erscheint.
Verfahren Sie so mit allen Kreisbögen der inneren Konturen (Bild 4).
Bild 4
Ergänzen Sie nun die fehlenden Kreisbogenstücke zwischen den 6 mm Verbindungskreisbögen mit dem Befehl Zeichnen > Kreisbogen > Auf Kreis. Identifizieren Sie dazu jeweils den entsprechenden Hilfskonstruktionskreis und fangen Sie die Start- und Endpunkte der bereits existierenden Kreisbögen mit dem Fangmodus "Eck-/Endpunkt" (siehe Bild 5).
Bild 5
Um den korrekten Übergang von der inneren Wand zur äußeren Wand konstruieren zu können, erstellen Sie zu dem oberen großen Hilfskonstruktionskreis einen konzentrischen Kreis mit dem Radius 52 mm und für den unteren einen konzentrischen Kreis mit dem Radius 50 mm (Konstruieren > Hilfskonstruktion Kreis > Konzentrisch). Dieser Wert ergibt sich aus dem Teilkreisradius der äußeren Wandkontur (56 mm / 58 mm) minus der Wandstärke von 6 mm (siehe Bild 6).
Bild 6
Die fehlenden Kreisbögen werden jetzt mit einem Radius von 4 mm eingesetzt. Dazu verwenden Sie bitte wieder den Befehl Zeichnen > Kreisbogen > Radius - Objekt - Objekt. Die Kreisbögen liegen nun tangential an den gerade konstruierten Hilfskonstruktionskreisen und den 6,5 mm von der Mittelsenkrechten entfernten Hilfskonstruktionsendloslinien. Verbinden Sie die Übergänge der 6 mm Radien zu den zugehörigen 4 mm Radien mit einer Linie (Zeichnen > Linie > Punkt - Punkt). Verwenden Sie dabei den Fangmodus "Eck-/Endpunkt" (Bild 7).
Bild 7
Damit ist die innere Gehäusewand abgeschlossen. Sie können nun aus Gründen der Übersichtlichkeit die gesamte vorhandene Hilfskonstruktion löschen. Wählen Sie dazu den Befehl Konstruieren > Komplett löschen.
Um für die weiteren Zeichnungsteile einen Bezug zu erhalten, errichten Sie mit dem Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Endloslinie > Mittenkreuz durch Fangen des Mittelpunktes des Kreises A ein Mittenkreuz. Außerdem zeichnen Sie konzentrische Hilfskonstruktionskreise mit dem Radius 58 mm um den Kreis A, mit 56 mm um Kreis B sowie mit dem Radius 40 mm um Kreis C (siehe Bild 8).
Bild 8
Für die Konstruktion der äußeren Kontur ist die innere Gehäusewand nun nicht mehr notwendig. In dem Dialogfeld Verwalten > Ebenen > Editieren wählen Sie die Ebene "Innere Gehäusewand" an. Deaktivieren Sie das Auswahlfeld "Anzeigen" im Bereich "Gewählte Ebene". Wählen Sie als aktuelle Ebene "Äußere Gehäusewand" ein und verlassen das Dialogfeld mit dem Taster "Aktivieren". Die innere Gehäusewand ist nun unsichtbar und behindert bei den weiteren Arbeiten an der äußeren Kontur nicht.
Für die äußere Gehäusewand muss die Hilfskonstruktion nun um weitere Linien ergänzt werden. Zeichnen Sie mit dem Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Endloslinie > Parallele, numerisch eine Linie im Abstand 67 mm nach rechts von der Mittelsenkrechten aus. Von der horizontalen Hilfskonstruktionsendloslinie eine Parallele nach oben im Abstand von 53 mm und nach unten im Abstand von 116 mm (Bild 9).
Bild 9
Um die äußere Kontur der Wand beschreiben zu können, fehlen noch die Rundungen oben und unten am rechten Rand. Von ihnen ist der Radius bekannt und ihre tangentiale Lage zu den Hilfskonstruktionsendloslinien. Damit können Sie den Kreis bereits als Hilfskonstruktionskreis mit dem Befehl Konstruieren > Hilfskonstruktion Kreis > Radius - Objekt - Objekt und dem Radius 2,5 mm konstruieren. In Bild 10 sehen Sie die Konstruktion des Hilfskonstruktionskreises an dem oberen Teil der Kontur.
Bild 10
Die äußere Kontur besteht aus Kreisbögen und Tangenten an den Kreisbögen. Da Start- und Endpunkte der Kreisbögen nicht bekannt sind, legen Sie zunächst die gewünschten Tangenten an die Hilfskonstruktionskreise, die die Kontur beschreiben. Wählen Sie den Befehl Zeichnen > Tangente > Objekt - Objekt und identifizieren Sie hintereinander die beiden Punkte auf zwei verschiedenen Kreisen, an denen die Tangente anliegen soll. In Bild 11 können Sie erkennen, an welchen Hilfskonstruktionskreisen die Linien tangential anliegen müssen.
Bild 11
Es empfiehlt sich, hier mit verschiedenen Vergrößerungsstufen zu arbeiten, um die Tangentialpunkte der kleinen, zuletzt gezeichneten Hilfskonstruktionskreise zu treffen und Details deutlich zu erkennen. Verwenden Sie den Befehl Verwalten > Zoom > Ausschnitt.
Mit dem Befehl Zeichnen > Kreisbogen > Auf Kreis und dem Fangmodus "Eck-/Endpunkt" können Sie nun die fehlenden Kreisbögen ergänzen, um eine geschlossene Kontur zu erhalten (Bild 12).
Bild 12
Um nun eine Gehäusewand mit der Dicke 6 mm zu konstruieren, wählen Sie den Befehl Zeichnen > Linie > Äquidistante. In dem Dialogfeld geben Sie 6 mm ein. Um eine Äquidistante zu erzeugen, ist es erforderlich, zunächst das betroffene Element zu identifizieren und dann die Seite zu bestimmen, auf der das äquidistante Objekt konstruiert werden soll. Verfahren Sie so der Reihe nach mit allen Elementen, die einen Wandabstand von 6 mm benötigen. Ausgenommen davon sind die beiden rechten Kreisbögen und die rechte senkrechte Linie zwischen ihnen. Zu dieser Linie legen Sie eine Äquidistante im Abstand von 9 mm nach innen (Bild 13).
Bild 13
In dem Bereich, wo sich die 9 mm Äquidistante mit der 6 mm Äquidistante schneidet, müssen die beiden Linien nun mit Radius 4 mm gerundet werden. Dies geschieht mit dem Befehl Trimmen > Ecken runden, glatt > Objekt - Objekt. Geben Sie im Dialogfeld 4 mm ein und identifizieren Sie die beiden Linien an dem zu rundenden Ende (Bild 14).
Bild 14
Die Wand des Getriebegehäuses ist damit fertiggestellt. Um sie zu schraffieren, wählen Sie den Befehl Zeichnen > Schraffieren > Generierte Fläche.
Identifizieren Sie alle sichtbaren Objekte. Dies kann durch Drücken von F10 (UMSCHALT+Q) oder durch gleichzeitiges Drücken von UMSCHALT und Aufziehen eines alle Objekte umfassenden Rechtecks erfolgen. Nun müssen Sie für jede Kontur, die erzeugt werden soll, einen Bezugspunkt eingeben. Klicken Sie dazu einmal knapp innerhalb der inneren Gehäusewand und einmal knapp außerhalb der äußeren Gehäusewand. Anschließend beenden Sie die Punkteingabe (rechter Maustastenklick; falls der Workflow-Manager aktiv ist und erscheint, darin Befehl beenden wählen). Der Bereich zwischen den beiden angeklickten Konturen wird nun schraffiert (siehe Bild 15).
Bild 15
Jetzt kann die Hilfskonstruktion mit dem Taster auf der Leiste abgeschaltet werden. Außerdem muss mit Hilfe von Verwalten > Ebenen > Editieren die Ebene "Innere Gehäusewand" wieder eingeblendet werden.
Bild 16
Beachten Sie, dass auch die Schraffur eine eigene Ebene besitzt und getrennt aus- und eingeschaltet werden kann. Die Einstellung der Ebenen für bestimmte Zeichnungsobjekte wie zum Beispiel Schraffur, Bemaßung oder Texte erfolgt global mit dem Befehl Verwalten > Ebenen > Vorgaben.
Legen Sie nun die Symmetrielinien der Kreise mit dem Befehl Zeichnen > Linie > Mittenkreuz und unter Verwendung des Stiftes "0,25 mm\Strichpunktlinie schmal" in die Zeichnung. Die Mittelsenkrechte der großen Kreise trimmen Sie mit dem Befehl Trimmen > Objekt trimmen > Länge / Radius bis Punkt über die äußere Gehäusewand hinaus.
Für alle folgenden Bemaßungen von Radien und Durchmessern sollte das Zentrieren der Maßzahl abgeschaltet werden. Dies geschieht in dem jeweiligen Dialogfeld mit dem entsprechenden Markierungsfeld. Außerdem verringern Sie die Textgröße aller Bemaßungen auf 3,5 mm mit dem Befehl Beschriften > Maßparameter. Bemaßungen der Radien erfolgen mit dem Befehl Beschriften > Bemaßen > Radius, Objekt. Auch die Durchmesser können alle durch Identifikation mit dem Befehl Beschriften > Bemaßen > Durchmesser, Objekt bemaßt werden. Alle Wandabstände sind am einfachsten mit dem Befehl Beschriften > Bemaßen > Abstand, Objekt-Objekt auszumessen. Die übrigen Strecken können mit dem Befehl Beschriften > Bemaßen > Strecke, Punkte in horizontaler oder vertikaler Maßrichtung vermessen werden.
Bild 17
Wählen Sie den Befehl Gestalten > Editieren > Text / Attribute, um überflüssige Durchmesserzeichen bei Maßzahlen zu entfernen und fügen Sie ggf. ein Schriftfeld und einen Zeichnungsrahmen hinzu. Zum Schluss speichern Sie Ihre Zeichnung mit dem Befehl Datei > Zeichnung speichern unter.
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